Herbst-Anemone - Anemone hupehensis

Familie: Hahnenfußgewächse - Ranunculaceae

Kategorie: Garten  Giftpflanze  Garten-Tip  verwildernde Zierpflanze  

Herbst-Anemone Info

Anemone: gr. anemos = Wind; "Windröschen", "Busch­wind­rös­chen"

Die Herbst-Anemone wächst als ausdauernde krautige Pflanze. Als Überdauerungsorgane bildet sie verzweigte aufrechte, verholzende, kurze Knollen mit einer Länge von 8 bis 12 cm und einem Durchmesser von 0,5 bis 0,7 cm. An jeder Pflanze werden drei bis fünf intensiv behaarte Laubblätter gebildet. Die Blattstiele sind 5 bis 35 cm lang. Die Blattspreite ist dreiteilig gefiedert. Die eiförmigen Fiederblätter sind jeweils 2 bis 5 cm lang gestielt, das mittlere ist 4 bis 10 cm lang und 3 bis 10 cm breit, die seitlichen sind kleiner.

Blütenknospe

Der etwas behaarte Blütenstandsschaft erreicht meist eine Wuchshöhe von 30 bis 100, selten bis 120 cm. Der zymöse Blütenstand weist zwei oder drei Verzweigungen auf, enthält drei Hochblätter und viele Blüten. Die laubblattähnlichen Hochblätter sind 2 bis 3 cm lang gestielt, auch dreiteilig und 3 bis 7 cm groß. Die behaarten Blütenstiele sind 3 bis 10 cm lang und die seitlichen stehen über kleinen paarigen Deckblättern. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Bei den Naturformen und einfach blühenden Kulturformen sind fünf Blütenhüllblätter vorhanden, bei gefülltblühenden Sorten können es bis zu zwanzig sein; sie sind weiß über rosa- und purpurfarben bis rot, verkehrt-eiförmig, 2 bis 3 cm lang und 1,3 bis 2 cm breit. Die vielen Staubblätter sind 4 bis 6 mm lang mit dünnen Staubfäden. Die mehr als 180 freien Fruchtblätter sind etwa 1,5 mm lang. Der gerade Griffel ist kurz. Die Blütezeit reicht etwa Juli bis Oktober.
Samenstand

Die eiförmige Achäne ist etwa 2 mm lang und 1 mm breit; sie ist wollig behaart mit 3 bis 4 mm langen Haaren.

Die Chromosomenzahl beträgt für beide Varietäten 2n = 16.


Verbreitung/Vorkommen

Anemone hupehensis var. hupehensis, also die Urform, wächst natürlich in Gebüschen, grasigen Hängen und an Flussufern in hügeligen Gebieten in Höhenlagen zwischen 400 und 2600 Meter in Taiwan und den chinesischen Provinzen nördliches Guangdong, nördliches Guangxi, Guizhou, westliches Hubei, Jiangxi, südliches Shaanxi, Sichuan, Yunnan und östliches Zhejiang (Tiantai Shan). Viele Sorten werden als Zierpflanzen kultiviert und neigen zum Verwildern.

Giftigkeit

Protoanemonin wird bei Verletzung der Pflanzen freigesetzt und bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut kommt es zu Vergiftungserscheinungen wie Rötung, Juckreiz oder gar Blasenbildung auf der Haut (Hahnenfußdermatitis). Bei der inneren Aufnahme beeinflusst es das Nervensystem: Es kommt zu Erbrechen, Durchfall und Schwindelanfällen, aber auch zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen.

Es ist wirksam gegenüber Pilzen.

Beim Trocknen der Pflanze wird Protoanemonin in das ungiftige Anemonin übergeführt.

Inhaltsstoffe

Protoanemonin (auch Anemonol oder Ranunculol) ist ein Lacton der Hydroxy-penta-2,4-diensäure, welches in unterschiedliche Konzentration als Toxin in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt.

Herbst-Anemone in
Kräuterbuch von Jacobus Theodorus "TABERNAEMONTANUS" anno 1664


Auszug aus "New vollkommenlich Kräuter-Buch : mit schönen und künstlichen Figuren aller Gewächs der Baümen, Stauden und Kräutern...:das erste [-das ander und dritte] Theil darinn viel und mancherley heilsamer Artzeney vor allerley innerlichen und eusserlichen Kranckheiten, beyde der Menschen und des Viehes sampt ihrem nützlichen Gebrauch beschrieben werden.../ durch Iacobum Theodorum Tabernaemontanum... ; das ander und dritte Theil...verbessert durch Hieronymum Bauhinum... ; mit sehr nutzlichen Marginalien, Synonimis, newen Registern und anderm vermehret durch Hieronymum Bauhinum..."

Tabernaemontanus M.DC.LXIV (1664): Das Erste Buch Von Kraeutern S73 links unten und folgende Druckfehler im Buch: S74 wird als S72 bezeichnet

Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999

Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999

Herbst-Anemone Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn; weiß;
Höhe/Länge von 30cm bis 1,2m
Blütezeit von Juli bis Oktober
Lebensraum: Gärten und Parks;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gesägt;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht; Schatten;
Bodenart: +/- humoser Boden;
Bodenfeuchte: frisch;

Herbst-Anemone Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Licht; Schatten;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden;
Boden Feuchte: frisch;

Der Standort kann sonnig, halbschattig bis schattig sein. Humusreicher, frischer Boden ist empfehlenswert. Bei gutem Standort neigen sie zum Verwildern.
Man vermehrt im Frühjahr durch Teilung (Abtrennung der Ausläufer) oder durch Wurzelschnittlinge im Spätherbst. Ältere Pflanzen lassen sich wegen der Pfahlwurzeln schlecht verpflanzen.
Vermehrung aus Samen ist nicht üblich, aber möglich. Die kleinen Samenkörner setzt man auf feuchte Erde und lässt sie den Winter über ruhen (Kaltkeimer). Die Sämlinge erscheinen dann im nächsten Frühjahr.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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