Wermut - Artemisia absinthium

Familie: Korbblütler - Asteraceae

Kategorie: Heilpflanze  Gewürzpflanze  Giftpflanze  Rauschpflanze  Duftpflanze  Bauerngarten  Räucherpflanze  

Wermut Info

Artemisia: nach d. gr. Göttin Artemis (Göttin d. Jagd und Ge­burt), We­hen­mittel, Würzkraut für Wild; "Beifuß", "Wer­mut"

andere Namen: Gemeiner Wermut, Wermutkraut, Bitterer Beifuß, Alsem

Wermut gehört zu den bittersten unter den bekannten Kräutern.

Der Wermut ist ein verzweigter Halbstrauch, der Wuchshöhen von 80 cm bis mehr als einem Meter erreichen kann. Die ganze Pflanze riecht aromatisch. Die zwei- bis dreifach fiederteiligen Laubblätter sind weißgrau und filzig behaart.

In rispigen Blütenständen befinden sich kleine, körbchenförmige Teilblütenstände mit vielen (20 bis 25) Blüten. Die gelben Blüten sind etwa 1,25 mm lang. Diese Art blüht von Juli bis September. Als Früchte werden längliche Achänen ohne Federkrone gebildet.


Magen-Darm-Entoxin® N


Größeres Bild

Homöopathisches Arzneimittel bei Erkrankungen der Verdauungsorgane
Tropfen haben eine umfassende therapeutische Wirkung Erkrankungen des Magen-Darm Traktes. Sie wirken
gegen Übersäuerung
krampflösend
gegen Übelkeit
entzündungshemmend

Das Zusammenspiel der homöopathischen Wirkstoffe macht zu einem wertvollen Arzneimittel bei allen Erkrankungen der Verdauungsorgane.
Anwendungsgebiete:
Magen- und Darmkatarrh, Dyspepsie
Pharmakologische Eigenschaften:

Artemisia absinthium enthält als Hauptwirkstoffe die Bitterstoffe Absinthin und Anabsinthin sowie ein ätherisches Öl, das Oleum absinthii. Diese regen die Gallen- und Pankreassekretion an.
Brechwurzel (Cephaelis ipecacuanha) enthält Alkaloide (Emetin, Cephaelin u.a.) und Saponine. Die Ipecacuanha-Alkaloide reizen vor allem die Schleimhäute. Auf diese Weise wird die Drüsensekretion der Verdauungsorgane gesteigert. Brechwurzel (Cephaelis ipecacuanha) eignet sich daher besonders zur Behandlung von Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich.
Die Wirkung von Koloquinte (Citrullus colocynthis) ist auf den Gehalt an Cucurbitacinen zurückzuführen. Diese lösen eine Erregung der Darmmuskulatur aus, und zwar sowohl im Dünn- als auch im Dickdarm, ein abführender Effekt ist die Folge. Der Hauptwirkstof Colocynthin, ein glykosidischer Bitterstoff, wirkt spasmolytisch auf die glatte Muskulatur, insbesondere im Bereich der Hohlorgane. Die anderen Bestandteile der Droge, Citrullol, Spinasterol und ätherische Öle regen die Gallenfunktion und die Enzymproduktion der Verdauungsorgane an.
Löffelkraut (Cochlearia officinalis) mit seinen Komponenten Glykocochlearin, Bitterstoff, Gerbstoff und Vitamin C wird als Diuretikum und Stomachikum eingesetzt.
Wachholder (Juniperus communis) enthält ätherisches Öl, Gerbstoff und Pektine. Letztere finden bei der Therapie von Diarrhöen und Gastroenteritis Verwendung.

Bei anhaltenden, unklaren oder neu auftretenden Beschwerden wenden Sie sich an Ihren Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker! Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.

Standort

Wermut wächst auf auf kargen und steinigen Böden.

Verbreitung/Vorkommen

Wermut findet man in den trockenen Gegenden von Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien.

Giftigkeit

Thujone sind Nervengifte, die in höherer Dosierung Verwirrtheit und epileptische Krämpfe (Konvulsionen) hervorrufen können. Auch andere Symptome, wie z. B. Schwindel, Halluzinationen und Wahnvorstellungen, die nach Einnahme thujonhaltiger alkoholischer Getränke beobachtet werden konnten, wurden diesen Wirkstoffen zugeschrieben. Ebenso werden diese Getränke, insbesondere der Absinth, wegen einer angeblichen euphorisierenden und aphrodisierenden Wirkung beworben. Da der zulässige Thujongehalt in alkoholischen Getränken auf maximal 35 mg je kg begrenzt wurde und auch bei historischen Absinthen keine höheren Werte nachgewiesen werden konnten, wird die Wirkung des Absinthkonsums heutzutage eher dem Alkohol zugeschrieben. Die Symptome des chronischen Absinthkonsums (Absinthismus) sind identisch mit denen eines Alkoholismus. Eine Studie im Jahr 2008 wies in Proben aus der Zeit vor dem Verbot nur Konzentrationen von durchschnittlich 25 mg/l nach. Eine psychotrope Wirkung ist bei diesen Werten äußerst unwahrscheinlich.

Inhaltsstoffe

Sesquiterpenlactone, im Wermutöl enthaltende Thujone, Bitterstoffe
Für die beschriebenen konvulsiven Wirkungen der Thujone werden insbesondere GABAA-Rezeptoren verantwortlich gemacht. Als Antagonisten und Modulatoren dieser Rezeptoren hemmen Thujone die antikonvulsive Wirkung der γ-Aminobuttersäure (GABA), wenngleich mit schwacher Potenz. Als GABAA-Rezeptor Antagonisten ähneln sie in ihrer Wirkung den Pflanzengiften Bicucullin der Herzblumen und dem Picrotoxin der Scheinmyrte. Auch eine Desensibilisierung von 5-HT3-Rezeptoren kann an den beobachteten Effekten beteiligt sein. Ein möglicher gemeinsamer Wirkmechanismus mit dem Cannabis-Wirkstoff Tetrahydrocannabinol über eine Aktivierung von Cannabinoid-Rezeptoren, der auf Grund entfernter Analogien der Molekülstruktur und klinischen Wirkungen vermutet wurde, konnte hingegen nicht bestätigt werden. Für den bitteren Geschmack der Thujone wird eine Aktivierung des Geschmacksrezeptors TAS2R14 verantwortlich gemacht.Die tödliche Dosis (LD50) des zu ca. 50 % in wird bei Ratten mit 0,6 g/kg angegeben. Andere Quellen geben den Ölgehalt mit bis zu 1,5 % und darin den Thujongehalt mit bis zu 12,5 % an, womit die auf Thujon zurückzuführende Giftigkeit von Wermut (LD50) für Ratten mit ca. 80 … 320 g/kg anzugeben wäre was keine Rückschlüsse auf die Giftigkeit für Menschen erlaubt.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Der englische Name „wormwood“ (wörtl. „Wurmholz“) ist eine volksetymologische Umdeutung des altenglischen Namens „wermod“ und deutet darauf hin, dass man dem Wermut anti-parasitäre Eigenschaften zuschreibt. Vgl. H. Marzell, Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, s.v. Artemisia Absinthium L.: „ die Pflanze früher (wie noch jetzt die verwandte A. Cina) gegen Würmer (Eingeweidewürmer) verwendet . Andere Formen wiederum sind an ‚warm‘ angelehnt wegen der ‚wärmenden‘ Eigenschafts des Wermutabsudes.“ Diese Eigenschaft macht es nicht verwunderlich, dass Wermut auch schon zu biblischen Zeiten weit bekannt war.

In symbolischer oder poetischer Sprache steht der Name oft auch für Bitterkeit und Trauer (Wermutstropfen). Dass dessen Bitterkeit bekannt war, lässt schließen, dass Wermutzubereitungen trotzdem „genossen“ wurden und man sich irgendeine positive Wirkung davon versprach. Der Name Wermut – Erhalter der Sinne – deutet auf die Anwendung als Mittel zur Stärkung der Geisteskraft, obgleich der übermäßige Genuss zu Schwindelerscheinungen führt. Im Mittelalter bezeichnete Hildegard von Bingen Wermut daher als den Meister über alle Erschöpfungen.

Verwendung in Homöopathie/Anthroposophie

Als Pflanzenbestandteile werden für homöopathische Zubereitungen die Blätter und Blüten, sowie die basalen Laubblätter verwendet.
Als homöopathisches Mittel wird Absinthium denn auch in Potenzen von der Urtinktur bis zur D12 bzw. in der C1 bis zur C6 bei Erregungszuständen und Krampfleiden sowie bei Magenschleimhautentzündungen angewendet. Die Anwendung in Schwangerschaft, Stillzeit und bei kleinen Kindern ist wegen der zuvor beschriebenen Wirkungen nicht angebracht. (Aussagen zur Homöopathie nach William Boericke und Monografie der Kommission D).
Kommission C* (s. Quellen):... Anregung der Verdauungstätigkeit bei Dys-
pepsien, Meteorismus.

Wermut in
Kräuterbuch von Jacobus Theodorus "TABERNAEMONTANUS" anno 1664


Auszug aus "New vollkommenlich Kräuter-Buch : mit schönen und künstlichen Figuren aller Gewächs der Baümen, Stauden und Kräutern...:das erste [-das ander und dritte] Theil darinn viel und mancherley heilsamer Artzeney vor allerley innerlichen und eusserlichen Kranckheiten, beyde der Menschen und des Viehes sampt ihrem nützlichen Gebrauch beschrieben werden.../ durch Iacobum Theodorum Tabernaemontanum... ; das ander und dritte Theil...verbessert durch Hieronymum Bauhinum... ; mit sehr nutzlichen Marginalien, Synonimis, newen Registern und anderm vermehret durch Hieronymum Bauhinum..."

Tabernaemontanus M.DC.LXIV (1664): Das Erste Buch Von Kraeutern

Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999

Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999

Sonstiges

Thujon ist ein Bestandteil des ätherischen Öls des Wermuts, das für die Absinthherstellung verwendet wird. Die unbestreitbar schädlichen Auswirkungen, die während des Höhepunkts der Absinth-Popularität im 19. Jahrhundert in Frankreich zu beobachten waren und zu denen unter anderem Schwindel, Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Depressionen, Krämpfe, Blindheit sowie geistiger und körperlicher Verfall gehörten, wurden insbesondere auf diese Substanz zurückgeführt. Thujon ist als ein Nervengift bekannt, das in höherer Dosierung Verwirrtheit und epileptische Krämpfe (Konvulsionen) hervorrufen kann. Aus diesem Grund wurde in der Europäischen Union der Thujongehalt in alkoholischen Getränken auf 35 mg/kg begrenzt.

Wermut Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 80cm bis 1m
Blütezeit von Juli bis September
Lebensraum: Ebene; Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Mauern, Felsen, Felsspalten; Ufer, Dämme;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gesägt;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Blattfarbe deutlich blaugrün (=glauk);
Behaarung: ganze Pflanze auffällig stark behaart
Trockenfrüchte: Achäne
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe max. in den Alpen: 900m
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: mäßig trocken;

Wermut Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: mäßig trocken;
Matrix-Entoxin®Magen-Darm-Entoxin® NAdenolin-Entoxin® NN
Prostata-Entoxin® N

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz