Blutroter Hartriegel - Cornus sanguinea

Familie: Hartriegelgewächse - Cornaceae

Kategorie: Giftpflanze  Duftpflanze  Baustoff  Bienenblume  Strauch  Alpenpflanze  Hummelblume  Pionierpflanze  

Blutroter Hartriegel Info

Cornus: lat. cornum = Lanze aus hartem Holz (frühere Ver­wen­dung), Abl. nicht ge­sichert; "Hartriegel"
sanguineus: blutrot

andere Namen: Roter Hartriegel, Rotes Beinholz, Hundsbeere, Roter Hornstrauch

Der Blutrote Hartriegel ist ein Strauch, der Wuchshöhen von 1 bis maximal 5 Meter erreicht. Die gegenständigen Laubblätter sind mit einer Länge von bis zu 10 Zentimeter oval mit bogiger Blattnervatur. Die Blattachseln sind nicht behaart (keine Domatien).

Der Blutrote Hartriegel blüht von Mai bis Juni. Die weißen und stark duftenden Blüten sind zwittrig. Sie werden von verschiedenen Bienenarten bestäubt oder es liegt Selbstbestäubung vor.

Fruchttragend ist dieser Strauch von August bis September. Die ungiftigen Steinfrüchte sind etwa erbsengroß und werden zur Reife schwarz. Die Früchte werden von Vögeln und einigen Säugetieren gefressen.


Standort

In Mitteleuropa ist er weitverbreitet. Er bevorzugt kalkhaltige Böden und wächst oft an Waldrändern oder Fließgewässern.

Verbreitung/Vorkommen

Die Heimat des Blutroten Hartriegels liegt in Europa und Kleinasien.

Verwendung in der Küche

Die Früchte sind trotz anderslautender Berichte nicht giftig, roh jedoch ungenießbar. Sie enthalten einen hohen Anteil an Vitamin C und werden zur Herstellung von Fruchtsäften und Marmelade verwendet.

Giftigkeit

Die Blatthaare sind mit Calciumcarbonat überzogen, das bei Berührung mit empfindlichen Stellen der Haut zu Reizerscheinungen führen kann. Die Früchte sind roh ungenießbar, jedoch nicht giftig. Sie können jedoch roh gegessen bei Kindern möglicherweise eine Gastroenteritis bewirken.

Inhaltsstoffe

Die Blüten und Laubblätter enthalten ein Flavonglykosid, Gallussäure und Ellagsäure. Destillate aus den Blättern sind reich an Salicylsäure. Wurzeln und Zweige enthalten Verbenalin. Frische Früchte enthalten einen Anthocyankomplex.

Verwendung als Baustoff

Aus den Zweigen wurden Körbe geflochten und das harte, zähe und feste Holz wurde zum Drechseln benutzt.

Sonstige Verwendung

Der Rote Hartriegel dient auch als Bienenweide. In wärmeren Gebieten wird die Art zur Aufforstung problematischer Standorte eingesetzt, so etwa in Bologna zur Begrünung stark erodierter Tonhänge oder in Ungarn als Vorbereitung für eine spätere Aufforstung mit Eiche und Buche. Bis ins 18. Jahrhundert wurde das in den Samen zu 40 bis 45 Prozent enthaltene Öl auch zu Brennzwecken verwendet.

Sonstiges

Ökologie

Der Rote Hartriegel kann 30 bis 40 Jahre alt werden. Die jungen Zweige haben eine dünne, assimilierende, primäre Rinde, diese wird in Schatten gelblichgrün, an der Sonnenseite und vor allem im Herbst und Winter durch Anreicherung von Anthocyan blutrot. Es liegt eine VA-Mykorrhiza vor. Die Vegetative Vermehrung erfolgt durch Wurzelausläufer sowie durch als Bogentriebe herabgesenkte Zweige, die sich unter Laub leicht bewurzeln, so besonders in feuchtschattigen Wäldern, wo der Rote Hartriegel kaum blüht. Der Rote Hartriegel lässt sich auch problemlos durch Stecklinge vermehren.

Blütenökologisch handelt es sich um homogame, nektarführende Scheibenblumen mit einem unangenehmen fischartigen Geruch, hervorgerufen durch Methylamin. Die Bestäubung erfolgt durch größere Insekten, z. B. durch Fliegen, Wildbienen der Gattungen Andrena, Lasioglossum, Osmia und Käfer. Auch Selbstbestäubung findet statt.

Die Ausbreitung der Früchte erfolgt durch Vögel wie Singdrossel, Amsel, Wacholderdrossel, Rotkehlchen, Dorngrasmücke, Star, Elster, Blaumeise, Gimpel und Fasan.

Blutroter Hartriegel Steckbrief

Blütenfarbe: weiß;
Höhe/Länge von 1m bis 5m
Blütezeit von Mai bis Juni
Lebensraum: Auen; Gärten und Parks; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Doldenrispe, Scheindolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Verholzungsgrad: Stängel holzig
Fleischige Früchte: Steinfrüchte
Fruchtfarbe: grün; schwarz;
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: Holzgewächs;
Zeigerpflanze: Lehmzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1100m
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden;
Bodenfeuchte: frisch; mäßig trocken;

Blutroter Hartriegel Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Licht;
Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden;
Boden Feuchte: frisch; mäßig trocken;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;

Der Rote Hartriegel wird häufig aufgrund seiner bemerkenswerten Blüten als Zierpflanze verwendet.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis





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