Brauner Storchschnabel - Geranium phaeum

Familie: Storchschnabelgewächse - Geraniaceae

Kategorie: Neophyt  Hummelblume  verwildernde Zierpflanze  

Brauner Storchschnabel Info

Geranium: gr. geranos = Kranich (Fruchtform wie ein Kranich­schna­bel); "Storchschnabel"
phaeus: dunkel, bräunlich

Vegetative Merkmale

Der Braune Storchschnabel ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. In der Blütezeit werden Wuchshöhen von etwa 30 bis 70 Zentimetern erreicht. Als Überdauerungsorgan wird ein schief absteigendes bis waagrechtes, knorriges, bis zu 1 Zentimeter dickes Rhizom gebildet, das am vorderen Ende mit Nebenblattresten besetzt ist. Der selbstständig aufrechte Stängel ist meist einfach, seltener oben etwa vom 5. oder 6. Knoten ab wenig verzweigt. Der Stängel ist im oberen Bereich mit waagrecht abstehenden Haaren besetzt, im unteren Teil aber kahl und glatt.

Die Laubblätter sind meist in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 10 bis 30 Zentimeter lang. Die grundständigen Laubblätter vertrocknen bald. Die Blattspreite ist bei einer Breite von 5 bis 10 Zentimetern rundlich nierenförmig und etwa zu dreifünftel in meist sieben Lappen geteilt. Die Blattoberseite locker angedrückt behaart und die -untere ist kahl oder nur auf den Blattadern behaart. Von den wechselständigen Stängelblättern sind meist nur die unteren drei bis fünf blattartig und gestielt, die oberen sind sitzend, mehr hochblattartig und weniger geteilt. Die Nebenblätter sind eiförmig bis lanzettlich, trockenhäutig lebhaft rotbraun.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Die Blütenstände stehen einem Blatt gegenüber und sind meist viel länger als die sie tragenden Blätter oder Hochblätter. Blütenstiele und Kelche sind dicht mit waagrecht abstehenden Haaren besetzt. Die Blütenstiele sind zuerst nickend, später spitzwinklig spreizend und vom Verblühen an bis zur Samenreife herabgeschlagen.

Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 14 bis 18 Millimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind elliptisch 6 bis 7 Millimeter und zur Fruchtreife etwa 9 Millimeter lang. Die fünf Kronblätter sind dunkel purpurschwarz, in Ausnahmefällen auch rosafarben oder weiß. Die Kronblätter sind zur Vollblüte flach radförmig ausgebreitet bis zurückgeschlagen, am oberen Ende abgerundet oder schwach ausgerandet und dann etwas gezähnelt. Die Staubblätter sind länger als die Kelchblätter aber kürzer als die Kronblätter, mit bewimperten, am Grund verbreiterten Staubfäden.

Die Frucht hat die typische storchschnabelartige Gestalt. Die Fruchtklappen sind etwa 5 Millimeter lang, braun und in der oberen Hälfte querrunzelig.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14 oder 28.


Standort

Der Braune Storchschnabel wächst bevorzugt an schattigen und oft feuchten Waldsäumen, an Gebüschrändern und in Parks.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet von Geranium phaeum umfasst Süd-, Mittel- und Osteuropa. Die ursprüngliche Heimat sind die Länder Spanien, Italien, Frankreich, die Schweiz, Österreich, die Balkanhalbinsel, Bulgarien, Ungarn, Tschechien, die Slowakei, Polen, Weißrussland, Rumänien und die Ukraine. Der Braune Storchschnabel ist in Großbritannien, Irland, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Schweden und Finnland stellenweise ein eingebürgerter Neophyt. Der Braune Storchschnabel gedeiht im präalpinen Bereich. Geranium phaeum ist bis nach Südschweden und Finnland als Neophyt verwildert eingebürgert. Er wächst bevorzugt an schattigen und oft feuchten Waldsäumen, an Gebüschrändern und in Parks. Er kommt in Mitteleuropa in Saumgesellschaften des Trifolion medii vor, außerdem in Arrhenatheretalia-Gesellschaften oder im Verband Alno-Ulmion. Ob der Braune Storchschnabel in Deutschland einheimisch ist, ist nicht gesichert.

Brauner Storchschnabel Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett; grün, braun oder unscheinbar; rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 30cm bis 60cm
Blütezeit von Mai bis Juni
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; Auen; Ebene; Gärten und Parks; Mittelgebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gezähnt;
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: frisch;

Brauner Storchschnabel Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Licht;
Boden Beschaffenheit: kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;

Eine Vielzahl an Sorten von Geranium phaeum werden in den gemäßigten Zonen in Parks und Gärten als Zierpflanzen verwendet. Sie unterscheiden sich durch unterschiedliche Wuchshöhen, im Wuchsverhalten, in der Blütenfarbe und in der Laubfärbung. Hier eine kurze Auswahl: ‘Album’, ‘Joan Baker’, ‘Lily Lovell’, ‘Samobor’ Strangman, ‘Variegatum’.

Adenolin-Entoxin® NN
Fella-Entoxin®Uresin-Entoxin®Ekzem-Entoxin® N

Literatur

Bildquellenverzeichnis


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ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 3 (gefährdet)





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