Bärlauch - Allium ursinum

Familie: Amaryllisgewächse - Amaryllidaceae

Kategorie: Heilpflanze  Gewürzpflanze  Garten  Wildgemüse  Bauerngarten  Zwiebelpflanze  Pionierpflanze  

Bärlauch Info

Allium: lat. allium = Knoblauch; "Zwiebel", "Schnittlauch", "Lauch"
ursinus: bärenartig

andere Namen: Wilder Knoblauch, Syn. Allium latifolium, A. nemorale, Ophioscorodon ursinum

Bärlauch ist eine alte Heilpflanze und war schon den Germanen und Kelten bekannt. In jungsteinzeitlichen Siedlungen des Alpenvorlandes fand man erstaunlich häufig Überreste vom Bärlauch.

Der Bärlauch (Allium ursinum)ist eine Art aus der Gattung Allium und somit verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Bärlauch ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von etwa 20 bis 50 Zentimeter erreicht. Diese Art hat einen geraden, zwei- oder dreikantigen, aufrechten Stängel. Die Pflanze hat grundständige, langgestielte Laubblätter mit ei-lanzettförmigen Blattspreiten, die jeweils zwei bis fünf Zentimeter breit sind.Bärlauch bildet einen doldigen Blütenstand aus fünf bis zwanzig Blüten. Er blüht mit weißen, sternförmigen, dreizähligen Blüten mit je sechs gleichgestalteten Blütenhüllblättern (Tepalen).Sein Geruch ähnelt dem des Knoblauchs, ist aber weniger stark ausgeprägt. Seine Blätter erscheinen ab Februar/März, er blüht von April bis Juni, und mit der Blüte endet die Erntezeit. Die zwei bis drei Millimeter großen Samen des Bärlauchs haben kleine, fleischige Anhängsel, so genannte Elaiosomen, die ihre Verschleppung durch Ameisen und die erfolgreiche Ausbreitung der Pflanzen sicherstellen (Myrmekochorie). Allerdings produziert nur etwa die Hälfte der Blüten fruchtbare Samen, da die Befruchtungsrate der Blüten gering ist. Als typischer Frühjahrsgeophyt beendet der Bärlauch seinen Wachstumszyklus Ende Mai nach dem Abblühen, und die Pflanze zieht wieder in die Erde ein.


Standort

Allium ursinum ist ein Nährstoffzeiger, schätzt tiefgründige und humose, lockere, anhaltend feuchte Lehmböden und meidet Sandböden, seine Vorkommen stehen oft ausgedehnt und dicht.

Verbreitung/Vorkommen

Bärlauch kommt wild in fast ganz Europa und Nordasien in schattigen Auen und Auwäldern sowie besonders an Laubwaldhängen vor, ist aber mittlerweile auch vielfach in Gärten in Kultur anzutreffen.

Verwendung in der Küche

Der Bärlauch ist eine altbekannte Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze, die seit einigen Jahren eine Renaissance erlebt. Die Pflanze ist zwar komplett essbar, genutzt werden aber vorwiegend die Blätter, frisch als Gewürz oder Gemüse in der Frühjahrsküche. Mittlerweile gibt es immer mehr Köche, die Bärlauch verwenden. In den Reformhäusern hat der Bärlauch in den letzten Jahren als Pesto Einzug gehalten.
Bärlauch verliert durch Erhitzen wertvolle Geschmackstoffe und büßt seinen hohen Vitamin-C-Gehalt ein. Vor allem aber werden durch die Hitzeeinwirkung die schwefelhaltigen Stoffe verändert, welche für Geschmack und Heilwirkung maßgeblich sind. Daher wird empfohlen, Bärlauch lieber klein geschnitten und roh unter Salate oder andere Speisen zu mischen. Da der Bärlauch zu Beginn des Jahres das erste wachsende Kraut im Garten ist, kann er zunächst Schnittlauch oder Zwiebelkraut ersetzen.
Die Bärlauchblätter sollten vor dem Erblühen geerntet werden, da sie sonst einen bitteren Geschmack annehmen und somit kaum noch genießbar sind.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Über die tatsächliche medizinische Wirkung liegen keine gesicherten Kenntnisse vor. Die Volksmedizin schreibt der Pflanze positive Wirkungen bei Arteriosklerose, Bluthochdruck und Verdauungsstörungen zu, insbesondere bei Appetitlosigkeit, Blähungen und Durchfall. Sie wirkt angeblich auch als gutes pflanzliches Antibiotikum. Wenn der Bärlauch bereits aufgeblüht ist, gelten die Blätter nicht mehr als heilsam; wohl aber die Blüten.

Bärlauch Steckbrief

Blütenfarbe: weiß;
Höhe/Länge von 10cm bis 50cm
Blütezeit von April bis Juni
Lebensraum: Gärten und Parks; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: einfache Dolde
Blattstellung: grundständige Blattrosette / Blätter
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Lichtbedarf: Halbschatten;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenfeuchte: frisch;

Bärlauch Garten / Anbau

Ausaat von 10 bis 3
Saatort: Direktsaat
Saattiefe: 1cm
Lichtanspruch: Halbschatten;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;

Er ist ein Kaltkeimer, die Samen müssen also eine Frostperiode durchlebt haben, bevor sie keimen. Trotz seiner langen Keimdauer (zwei Jahre) vermehrt sich Bärlauch schnell über seine Zwiebeln und bildet so innerhalb weniger Jahre große Horste. Beim Anbau im Garten muss der Bestand gelegentlich sogar eingedämmt werden.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie V (Arten der Vorwarnliste)





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