Hirschzunge - Asplenium scolopendrium
Kategorie: Heilpflanze Garten Sporenpflanze Alpenpflanze verwildernde Zierpflanze
Hirschzunge Info
Asplenium: gr. a = nicht, splen = Milz (Heilmittel bei Milzleiden); "Streifenfarn"andere Namen: Scolopendrium vulgare, Phyllitis scolopendrium, Milzfarn
Der Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium L.), auch einfach Hirschzunge, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae), zu der weltweit etwa 720 Arten gehören. (Veraltete) wissenschaftliche Synonyme sind Scolopendrium vulgare und Phyllitis scolopendrium (L.) Newm. – manchmal wurde diese Gattung Phyllitis zudem zu den Tüpfelfarngewächsen (Polypodiaceae) gestellt. Durch seine ganzrandigen Blattwedel ist der Hirschzungenfarn leicht von allen anderen europäischen Farnen zu unterscheiden, die in der Regel ein- bis mehrfach gefiederte Wedel aufweisen.
Die ausdauernde (mehrjährige) Hirschzunge zeichnet sich durch ungeteilte, ganzrandige, länglich-zungenförmige, am Grund über dem Blattstiel herzförmige, vorne verschmälerte und zugespitzte, glänzend grüne Blattspreiten aus, die 15 bis 45 (selten über 60) Zentimeter groß werden und aufrecht oder bogig überhängend aus einem Wurzelstock in Büscheln trichterförmig wachsen. Diese Blätter sind wintergrün, wobei die im späten Frühling neu hervorgebrachten Wedel frisch hellgrün aussehen, die älteren sind kräftig grün und ledrig fest. Auf ihrer Unterseite bilden sich länglich-lineale, rostbräunliche Doppel-Sori (Gruppen von Sporangien, welche die Sporen enthalten), die schräg zur Mittelrippe parallel über die Seitennerven angeordnet sind. Die Sporenreife findet in den Monaten Juli bis September statt.
Die von der Blattrippe gabelig verzweigten Seitennerven werden als stammesgeschichtlich urtümliches Merkmal im Vergleich zu anderen, „moderneren“ Farnarten mit netznervigen Blättern interpretiert.
Standort
Hirschzungenfarn kommt besonders an lichten bis schattigen, sickerfeuchten, nordexponierten Steilhängen kalkbödiger, basen- und humusreicher Schluchtwälder mit Eschen, Ahorn und Linden als dominanten Baumarten vor. Für diese spezielle, naturkundlich sehr wertvolle Waldausprägung ist die Hirschzunge sogar eine Kennart innerhalb der Krautschicht. Auch Blockschutthalden und feuchte, kalkhaltige Mauern, beispielsweise an Friedhöfen oder in Brunnen, werden manchmal besiedelt (Spaltenwurzler).Verbreitung/Vorkommen
Die Verbreitung ist holarktisch und dabei disjunkt gestreut in den gemäßigten Zonen im östlichen Nordamerika, Europa und Ostasien. In Europa kommt die Art vor allem im westlichen, atlantisch geprägten, wintermilden Teil vor. Innerhalb Deutschlands zeichnen sich Schwerpunkte im Südwesten ab, u. a. im Bereich der Schwäbischen Alb, des Rheinischen Schiefergebirges und des Alpenvorlandes. Sonst ist die Verbreitung sehr unstetig; in weiten Teilen Deutschlands fehlt die Art oder kommt nur punktuell vor. Hirschzungenfarn steht unter Naturschutz (u. a. „besonders geschützt“ nach der Bundesartenschutzverordnung) und ist eine Art der Roten Listen.Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Ihre Blätter fanden früher als Wundmittel und gegen Milzkrankheiten Verwendung.Hirschzunge Steckbrief
Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;Höhe/Länge von 15cm bis 50cm
Blütezeit von Juli bis August
Lebensraum: Gärten und Parks; Mauern, Felsen, Felsspalten; Mittelgebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blattstellung: grundständige Blattrosette / Blätter
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1500m
Lichtbedarf: Schatten;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; mild;
Bodenfeuchte: feucht;
Hirschzunge im Web
Hirschzunge Garten / Anbau
Lichtanspruch: Schatten;Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; mild;
Boden Feuchte: feucht;
Schütze diese Pflanze besonders!
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 3 (gefährdet) |
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