Spitz-Ahorn - Acer platanoides

Familie: Seifenbaumgewächse - Sapindaceae

Kategorie: Energiepflanze  Laubbaum  winterhart  Baustoff  Bienenblume  Alpenpflanze  Hummelblume  

Spitz-Ahorn Info

Acer: lat. acer = spitz (Blattform); "Ahorn"

andere Namen: Lehne, Lenne, Löhne, Leinbaum, Leimbaum, Linbaum (Sachsen), Leinahre (Schweiz), Breitlaub, Breitblatt, Breitlöber, Weinblatt, Gänsebaum

Der Spitzahorn gehört zu den häufigsten Bäumen in deutschen Städten und ist besonders zu Frühlingsbeginn auffällig, wenn eine Vielzahl gelbgrüner Blütendolden noch vor dem dunkleren Laubaustrieb Straßen, Alleen und Parks in ein frisches, helles Grün taucht, während viele andere Bäume noch weitgehend kahl sind.

Erscheinungsbild und Blatt

Der Spitzahorn ist ein sommergrüner Baum, der durchschnittliche Wuchshöhen von 20 bis 30 Metern erreicht und damit nicht so hoch wird wie der Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus). Er kann etwa 150, maximal 200 Jahre alt werden. Seine Rinde ist in der Jugend glatt und blassbraun; im Alter ist die Borke dunkelbraun oder grau; die Struktur ist längsrissig und nicht schuppig. Bei Verletzung der Laubblätter oder der jungen Zweige tritt Milchsaft aus.

Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist handförmig, fünflappig mit lang zugespitzten, ganzrandigen Blattlappen. Die Buchten zwischen den Blattlappen sind stets stumpf.

Blütenstand, Blüte und Frucht

Die dem Feld-Ahorn ähnlichen Blüten stehen in aufrechten, Doldentraubigen Blütenständen. Es kommen sowohl zwittrige als auch eingeschlechtige weibliche und männliche Blütenstände vor. Oft – aber nicht immer – sind die Geschlechter auf verschiedene Individuen verteilt – die Geschlechterverteilung ist also unvollständig zweihäusig. Die Blütezeit ist im April bis Mai und beginnt schon vor dem Austrieb der Laubblätter. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Hummeln und andere Insekten.
Pollen des Spitz-Ahorns (400x)

Die Früchte des Spitzahorn sind paarweise geflügelte Nüsschen. Die Flügel sind stumpfwinkelig bis waagerecht abstehend. Da sich der Fruchtknoten bei der Reife spaltet, wird die Frucht Spaltfrucht genannt.

e Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.


Standort

Der Spitzahorn wächst im gemäßigt kontinentalen Klima. Er ist ein Baum der Ebene, des Hügellandes und des niedrigen Berglandes. In den Nordalpen steigt er bis in Höhenlagen von etwa 1000 Metern, im Unterwallis kommt er aber auch bis etwa 1600 Metern vor.
Der Spitzahorn wanderte nach der Eiszeit mit dem Eichen-Mischwald zurück. Auch heute noch findet man ihn am häufigsten in ganz ähnlich zusammengesetzten Laubmischwäldern aus Linden, Esche, Stiel-Eiche und Berg-Ulme. Solche Wälder findet man in Mitteleuropa vor allem in Schluchten und an steilen Grabeneingängen. Der Spitzahorn kommt aber als Mischbaumart auch in anderen Typen von Laubwäldern vor. Häufig trifft man ihn auch an Waldrändern und (wenn auch nicht so häufig) in Hecken an.

Verbreitung/Vorkommen

Der Spitzahorn ist über weite Teile Europas verbreitet. Er reicht nach Norden bis Mittelschweden und Südfinnland und ist im Osten bis zum Ural verbreitet. Von den europäischen Ahornarten ist er diejenige, deren natürliche Vorkommen am weitesten nach Norden reichen. Seine Westgrenze verläuft am westlichen Rand Mitteleuropas. Er fehlt also in Teilen Nordwestdeutschlands und im Großteil Frankreichs. Im Süden kommt der Spitzahorn in den Gebirgen vor, in den Pyrenäen, im Apennin, in den Gebirgen Griechenlands und Kleinasiens sowie im Kaukasus.

Verwendung als Baustoff

Ahornholz wird vor allem im Möbelbau und im Innenausbau verwendet. Besonders in den 1950er- bis Mitte der 1960er-Jahre waren schlichte wie auch geriegelte Ahornfurniere aufgrund der Naturfarbe sehr begehrt für Schlafzimmermöbel, Fronten und Türen von Schränken, Tischen, Wohnzimmerbüfetts und für Kleinmöbel. Auch als Kontrastholz in Form von Kanten und Zierleisten wurde es oft verwendet. Wegen seiner Tendenz zum relativ raschen Vergilben ist aber der Einsatz für die Außenfronten im Möbelbau stark zurückgegangen. Heute wird es bei hochwertigen Möbeln und Schlafzimmern noch für die Innenauskleidung verwendet. Kunsttischlern dient das Ahornholz für die Herstellung feinster Möbel, wobei es auch für Intarsienarbeiten (Einlegearbeiten) Verwendung findet.

Eine spezielle Verwendungsart des Ahorns sind aus Vollholz hergestellte Tischplatten, beispielsweise für Wirtshaustische. Die Möbelindustrie nimmt Ahorn massiv oder als Furnier für Dekore. Ahornparkett gilt als besonders wertvoll und zeichnet sich durch einen hohen Abnutzungswiderstand aus. Für den Treppenbau ist Ahorn ebenfalls gut geeignet. Seit langem wird ausgesuchtes Berg-Ahornholz als Zier- und Resonanzholz zur Herstellung von Musikinstrumenten (Streich- und Blasinstrumente) verwendet. Im E-Gitarrenbau kommt das Holz oft für die Hälse zum Einsatz. Sehr beliebt sind in dieser Branche auch Decken aus Riegelahorn, die auf den Korpus von Gitarren geleimt werden. Auch hochwertige Schlagzeugkessel sind sehr häufig aus Ahorn.

Drechsler, Schnitzer und Bildhauer verwenden für ihre Arbeiten gerne Ahornholz. Auch für Haus- und Küchengeräte, für Sport-, Mess- und Zeichengeräte wird das helle Holz gebraucht. Die Spielwarenindustrie nutzt massives Holz für kleine Spielgeräte, Eisenbahnen, Häuschen und Tierfiguren.

Starke Äste und krumme Stämme von allen Ahornarten gehen als Industrieholz in die Spanplattenindustrie oder sind als Brennholz begehrt.

Abgesehen davon ist der Spitzahorn auch sehr gut für den Bogenbau geeignet, da das Holz sehr zug- und druckfest ist.

Sonstige Verwendung

Als Halbschatten-Baumart ist der Spitzahorn waldbaulich vielseitig und mischungsfähig verwendbar. Er findet zunehmend Beachtung im Waldbau. Die gut zersetzbare Laubstreu ist bodenpfleglich, das Holz in stärkeren Dimensionen gefragt.

Spitz-Ahorn Steckbrief

Blütenfarbe: gelb; grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 2m bis 25m
Blütezeit von April bis Mai
Lebensraum: Auen; Gärten und Parks; Gebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: einfache Dolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gebuchtet; gezähnt;
Verholzungsgrad: Stängel holzig
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: Holzgewächs;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1600m
Bestäubungsart: Insektenbestäubung;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Mullboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; mild;
Bodenfeuchte: sickerfrisch;

Spitz-Ahorn Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Mullboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; mild;
Boden Feuchte: sickerfrisch;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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