Schwarz-Kiefer - Pinus nigra
Kategorie: Garten Energiepflanze Nadelbaum winterhart Baustoff Alpenpflanze verwildernde Zierpflanze besondere Pflanzen
Schwarz-Kiefer Info
Pinus: lat. Pflanzenname der Pinie; "Kiefer"nigra: schwarz
andere Namen: Schwarzföhre
Die Schwarzkiefer kann ein Alter von bis zu 800 Jahren erreichen.
Die Schwarzkiefer wächst als aufrechter, meist geradstämmiger Baum, der Wuchshöhen zwischen 20 und 50 Metern und Brusthöhendurchmesser von bis zu 1,85 Metern erreichen kann. Die Wuchshöhe und die Kronenform variieren je nach Unterart und Varietät. Im Allgemeinen bilden Bäume am östlichen Rand des Verbreitungsgebietes dichte, breit-ovale bis schirmförmige Kronen aus. Eine Ausnahme stellt eine in der Türkei heimische Varietät der subsp. pallasiana dar, die schmalkronig ist. Einige Unterarten haben meist recht schmale Kronen. Junge Schwarzkiefern haben meist eine schlanke Krone, die sich mit zunehmenden Alter abrundet. Je stärker die Krone abflacht, umso weniger ist die anfangs regelmäßig wirtelige Beastung ausgeprägt. Die Äste stehen im Allgemeinen waagerecht vom Stamm ab, können aber bei manchen Unterarten am Ende etwas nach oben oder unten gebogen sein.
Knospen
Die hellbraunen Terminalknospen sind eiförmig oder zylindrisch-eiförmig und werden zwischen 12 und 24 mm lang. Sie enden in einer markanten Spitze und sind, besonders bei der subsp. nigra, stark verharzt. Die Knospen bestehen aus zahlreichen, rund 5 mm langen Knospenschuppen. An der Knospenbasis besitzen diese Schuppen meist eine umgebogene Spitze. Bei der subsp. pallasiana sind die Knospenschuppen meist 7 bis 9 mm lang und haben gefranste Ränder. Die Seitenknospen ähneln in der Form und Farbe den Terminalknospen sind aber deutlich kleiner.
Nadeln
Die hell- bis tiefgrünen Nadeln werden je nach Unterart und Varietät zwischen 4 und 24 cm lang und 1,2 und 2,1 mm breit. Sie stehen zu zweit an Kurztrieben. Im Querschnitt sind sie halbkreisförmig und weisen an der Basis 3 bis 17 Harzkanäle auf. Sie wachsen meist gerade oder ein wenig gekrümmt. Nadeln der subsp. laricio können mehrfach gekrümmt und um die Längsachse gedreht sein. Der Apex ist spitz aber nicht immer scharf und die Nadelränder sind gezähnt. Sowohl an der Nadelunter- als auch an der Nadeloberseite befinden sich 12 bis 24 Spaltöffnungsreihen. Die Nadelbasen werden von einer 10 bis 20 mm langen Nadelscheide umgeben. Die Nadeln verbleiben zwischen 3 und 8 Jahren am Baum. Die Nadelgröße sowie die Nadelmorphologie und -anatomie sind die am häufigsten verwendeten Kriterien bei der taxonomischen Zuordnung der Schwarzkiefer reichen aber nicht aus um geographisch-taxonomische Rückschlüsse ziehen zu können.
Blüten
Die Schwarzkiefer ist einhäusig-getrenntgeschlechtig (monözisch) und wird mit 15 bis 40 Jahren mannbar. Sie blüht, je nach Standort, zwischen April und Anfang Juni. Die grün gefärbten männlichen Blütenzapfen stehen gehäuft endständig an Langtrieben und werden 2 bis 3 mm lang. Die weiblichen Blütenzapfen sind kurzgestielt und stehen in Gruppen von zwei bis vier. Sie sind anfangs grün verfärben sich aber bis zur Bestäubung karminrot. Der 67 bis 87 Mikrometer große, hantelförmige Pollen besteht aus einem rundovalen Zentralkörper und zwei seitlichen halbkugeligen Luftsäcken.
Zapfen
Die 3,5 bis 12 cm langen und 2 bis 4,5 cm dicken Zapfen reifen im Herbst des 2. Jahres. Sie sind ungestielt oder kurzgestielt und zur Reife glänzend bräunlich-gelb bis hellbraun gefärbt. Vom Zweig stehen sie rechtwinkelig oder in einem leicht schrägen Winkel ab. Die Zapfenschuppen sind stark verholzt und werden zwischen 2,5 und 3 cm lang. Die verdeckten Teile der Zapfenschuppen sind schwarz gefärbt, wodurch sich die Schwarzkiefer von anderen südeuropäischen Kiefernarten unterscheiden lässt.
Samen
Die schwach keilförmigen, geflügelten Samen sind bräunlich grau bis aschgrau gefärbt und werden zwischen 5 und 7 mm lang. Der Flügel hat die mehrfache Länge des Samenkornes. Das Tausendkorngewicht liegt zwischen 13,5 und 41,6 Gramm. Keimlinge besitzen 5 bis 10 schlanke, ungezähnte und kahle Keimblätter (Kotyledonen). Diese werden 2,5 bis 3 cm lang und fallen im Herbst des 1. Jahres ab.
Wurzel
Die Schwarzkiefer besitzt ein sehr extensives, aber robustes Wurzelsystem mit einer kräftigen und streng geotropisch wachsenden Pfahlwurzel, welche den Baum fest verankert. Die Seitenwurzeln 1. Ordnung wachsen horizontal, während die Seitenwurzeln 2. Ordnung vertikal wachsen. Auf felsigen und weitgehend bodenfreien Standorten findet man den Großteil der Wurzeln in den oberen Bodenschichten. Die Wurzeln dringen selbst in Felsspalten ein und verankern so den Baum.
Borke
Junge Bäume besitzen eine bräunlich graue, schuppige Stammborke, die mit zunehmendem Alter aufreißt. Die dabei entstehenden Platten sind bei Bäumen von westlichen Herkünften hell, bei östlichen Herkünften dunkler mit fast schwarzen Furchen gefärbt. Bei alten Bäumen sind die Risse sehr tief und die Platten wesentlich größer als bei Jungbäumen. Bei der subsp. laricio sind die Platten fast gleichmäßig geformt. Die kahlen und glänzenden jungen Triebe verändern die Farbe ihrer Rinde im Laufe der Vegetationsperiode. Dabei verhalten sich die Unterarten unterschiedlich. Bei der subsp. laricio wechselt Färbung von einem anfänglichen ockergelb zu einem bräunlichen rot. Zweige der subsp. nigra besitzen eine braune Rinde mit grauen bis gelblichen Ton. Bei der subsp. pallasiana ist die Rinde der Zweige gelb bis rötlich braun gefärbt.
Holz
Der ziemlich breite, gelblich-weiße Splint hebt sich gut von dem dunkleren und sehr harzreichen Kernholz ab. Die Färbung des Kernholzes variiert zwischen gelb und rot. Die Jahresringe sind gut erkennbar. Der Übergang zwischen Spät- und Früholz erfolgt abrupt und falsche Jahresringe sind nicht selten. Im Spätholz und in der Übergangszone findet man zahlreiche, relativ große Harzkanäle. Das sehr dauerhafte, harzreiche Holz lässt sich leicht imprägnieren.
Standort
Die Schwarzkiefer ist eine Baumart des humiden und subhumiden Gebirgsklimas der Mittelmeerregion. Man findet sie in Höhenlagen von 0 bis zu 2.000 Metern. Die Höhenverbreitung ist jedoch vom Standort abhängig. Alle Unterarten der Schwarzkiefer sind sehr lichtbedürftig, vertragen aber seitliche Beschattung und stellen nur geringe Ansprüche an den Standort. Die Jahresniederschläge liegen je nach Standort zwischen 600 und 1.020 mm, wobei an manchen Standorten Sommertrockenheit auftreten kann. Bezüglich der Wasserversorgung gehört die Schwarzkiefer zu den anspruchslosesten Baumarten. Auf Extremtemperaturen reagieren die einzelnen Unterarten recht unterschiedlich, dennoch wird die Schwarzkiefer als recht kälteresistent eingestuft. Junge Bäume überstehen Temperaturen von bis zu ?30 °C ohne Schäden. Die Art gilt als relativ unempfindlich gegenüber Luftverschmutzung. Im Allgemeinen wächst die Schwarzkiefer auf lockeren sandigen sowie auf schweren tonigen, kalk- oder silikatreichen und damit basischen oder sauren Böden, wobei sich hier die einzelnen Unterarten unterscheiden können.Verbreitung/Vorkommen
Das stark zersplitterte, natürliche Verbreitungsgebiet der Schwarzkiefer liegt im südlichen Europa, Teilen des nördlichen Afrikas und in Kleinasien. Es erstreckt sich von Spanien und Marokko im Westen bis zur Türkei und Zypern im Osten. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft durch Österreich und wird von Beständen, die zwischen Gutenstein, Hohenberg und der Thermenlinie liegen, sowie von Einzelbeständen in Krems an der Donau, an den Westhängen des Rosaliengebirges, am Türkensturz sowie bei Unterkohlstätten in Niederösterreich und dem Burgenland gebildet. Außerdem befindet sich in den Karawanken Südkärntens ein weiteres österreichisches Vorkommen. Im östlichen Verbreitungsgebiet befindet sich die Nordgrenze auf der Krim-Halbinsel. Die südlichsten Vorkommen findet man im Atlasgebirge in Marokko, in Algerien, auf Sizilien und Zypern. Sie wurde als Forst- und Parkbaum auf fast allen Erdteilen angepflanzt. 1759 wurde sie erstmals in die späteren Vereinigten Staaten (USA) gebracht. Sie war damit eine der ersten Baumarten, die in die USA eingeführt wurden.Verwendung als Baustoff
Das Holz der Schwarzkiefer wird vor allem zur Herstellung von Masten, Pfählen, Sperrholz, für gröbere Tischlerarbeiten, für Verpackungsmaterial sowie als Rohstoff für die Zellstoff- und Papierindustrie verwendet. Bretter, die aus diesem Holz gewonnen werden, knarren nicht und eignen sich deshalb besonders für Bühnenböden. Dickere Stämme finden auch als Bauholz Verwendung. Früher wurde es zum Bau von Schiffen verwendet.Schwarz-Kiefer Steckbrief
Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;Höhe/Länge von 20m bis 50m
Blütezeit von Mai bis Juni
Lebensraum: Gärten und Parks; Gebirge; Mauern, Felsen, Felsspalten; Mittelgebirge; Steinrasen, Steinschuttfluren;
Blütenstand: Kätzchen / Zapfen
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Verholzungsgrad: Stängel holzig
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: Holzgewächs;
Zeigerpflanze: Sandzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2000m
Bodenart: kalkarmer / kalkfreier Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; Silikatboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: mäßig frisch; wechseltrocken;
Schwarz-Kiefer im Web
Schwarz-Kiefer Garten / Anbau
Boden Beschaffenheit: kalkarmer / kalkfreier Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; Silikatboden; steiniger Boden / Kies / Grus;Boden Feuchte: mäßig frisch; wechseltrocken;
Schütze diese Pflanze besonders!
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie NT (Potenziell gefährdet) |
Weitere Pflanzen der Gattung Pinus
>> Alle Pflanzen der Gattung Pinus